Ich zeichne, also bin ich.

 
Ein herrlicher Urlaub liegt hinter mir. Und viele Seiten im Skizzenbuch haben sich unter südlicher Sonne gefüllt. Hier sind ein paar Beispiele.
Mein Equipment hat der Security am Flughafen viel Arbeit gemacht: Alles musste ausgepackt werden – besonders spannend schien der Aquarellkasten zu sein, sie öffneten ihn mit spitzen behandschuhten Fingern, als wäre Strengstoff drin. Die Farbfläschchen im durchsichtigen Kosmetiketui verursachten auch einige Verwirrung. Zum Glück wurde nichts beschlagnahmt ;-)


Ich finde immer mehr Gefallen an Aquarell, an den wunderbar variablen ineinanderfließenden Farben, die der kleinsten Bleistiftskizze Leben einhauchen.
Mein Zeichenfüller hatte Probleme mit der Hitze und trocknete schnell aus. Im Schatten ging es besser.

Wer zeichnet nimmt die Umgebung anders wahr. Ich gucke genauer hin, achte auf Licht und Schatten, Perspektive und Farbstimmung und benenne das im Inneren. Dadurch bin ich vermutlich mehr im Jetzt als jemand, der vom Kreuzfahrtschiff stolpert, den Namen des Ortes kaum kennt und mit der Handykamera durch die Altstadt hetzt um "alles" zu sehen.
Ich habe versucht zu zeichnen was ich wahrnehme und nicht was ist. Ein Beispiel dafür ist das oberste Motiv (Blick von der Terrasse).
Im Fokus ist bei mir eindeutig das Meer in der Ferne und die Insel. Wenn ich das fotografiere, dann sieht man aber erstmal gaaaanz viele Häuser im Vordergrund – rechts stand sogar ein sehr hässliches Hochhaus – und irgendwo da drin auch ein kleines Dreieck vom Meer. Im Foto geht also das, was ich selbst wahrnehme komplett unter. Zeichnen zeigt hingegen meine Realität.

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