Tusche oder Tinte?

 
Zum Zeichnen benutze ich gern Füller. Das ist bequemer als das Zeichnen mit der Feder und der Strich ist interessanter als der eines Fineliners. Allerdings brauche ich wasserfeste Tinte und nicht jeder Füller kommt mit jeder Tinte klar. Tintenpatronen scheiden aus, da sie unnötig Müll produzieren und es sowieso keine mit wasserfester Tinte gibt. Warum ist für mich wasserfeste Tinte zum Zeichnen so wichtig? Weil ich oft mit Aquarellfarbe coloriere und nicht möchte, dass sich die Linien auflösen.
Mein primäres Werkzeug ist der Rotring Artpen mit der EF (extrafein) oder F (fein) Zeichenfeder und dem Converter. Im Gegensatz zum Kalligrafie-Artpen ist die Feder härter und nutzt nicht so schnell ab (die Kalligrafiefedern sind bei mir inzwischen alle rundgeschrieben). Wenn man die Zeichenfeder regelmäßig benutzt trocknet auch wasserfeste Tinte nicht ein. Füller komplett zu reinigen und ihnen wieder zum flüssigen Einsatz zu verhelfen kann ganz schön mühsam sein – also lieber auch mal den Einkaufszettel mit dem Füller schreiben um dem vorzubeugen.




Der Tinten-Converter nimmt flüssige Tinte jeder Art auf, so dass man nicht auf das eingeschränkte Angebot an Patronen angewiesen ist.
Welche Tinte gut funktioniert muss man ausprobieren. Meine Favoriten sind da Rohrer & Klingners Antiktusche und die Zeichentusche – Achtung: die Schreibtinte ist wasserlöslich.

Wir sagen zu allen Flüssigkeiten, die in den Füller kommen "Tinte" (tincta aqua = gefärbtes Wasser). Sobald es um die wasserfeste Variante geht, ist der Begriff "Tusche" oft richtiger. Ich finde das etwas verwirrend, da wir ja schon aus Schulkindertagen den Tuschkasten kennen, der alles andere als wasserfeste Farben hat. Die Unterscheidung Tinte/Tusche ist aber alles andere als einheitlich, deshalb muss man im Zweifelsfall selbst testen ob es sich um wasserfeste oder wasserlösliche Tinte handelt, oder im Fachhandel fragen.



Gerade habe ich ein paar Füller, mit denen meine Mutter als Schülerin um 1950 geschrieben hat gereinigt und wieder in Betrieb genommen. Ich finde es herrlich, wenn alte Dinge nicht nur schön aussehen, sondern auch nützlich sind. Das Befüllen geschieht, indem man die Feder tief in die Tinte taucht und den Mechanismus am Füllerende dreht. Jetzt habe ich Zeichenfüller mit verschiedenen Farbtönen im Einsatz: Schwarz, Umbra, Paynesgrau.

Interessant finde ich diese Super5 Füller – einige Urban Sketcher benutzen sie und es gibt auch spezielle Tinte dafür. Und die Hero Calligraphy Füller #578 aus China werden auch häufig erwähnt, sie sind nur nicht so leicht zu beschaffen und die minimale Strichstärke erscheint mir zu breit.

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